LINK zum Beitrag, Interview ab der 40. Minute.
In letzter Zeit ist ein "Phänomen" öfters vorgekommen und hat mich nun dazu veranlasst, diesen Beitrag zu schreiben. Das Phänomen "Sich-Nicht-Mehr-Melden".
Dazu gibt es ein neu geprägtes Wort "Ghosting", aber in der Dienstleistungsbranche ist das nichts Neues. Viele haben doch schon Werbeanrufe, Spontanbewerbungen oder sogar selbst eingeforderte Offerten erhalten und sich dann bei den entsprechenden Personen nicht (mehr) gemeldet. Kein Thema und auch kein Problem. Das ist man sich gewohnt. Doch in der Detektivbranche ist es etwas komplexer. Ich spreche hier nicht von den kurzen Anrufen, wo nach dem Stundenansatz gefragt wird. Ich spreche von den Kontakten, wo bereits intensiv Informationen ausgetauscht wurden, wenn nicht sogar ein Kurzeinsatz erfolgte, weil es so dringend war. Solche Ad-hoc-Fälle können oft nicht im ersten Anlauf abgeschlossen werden. Also folgt eine Besprechung mit den Ergebnissen und Vorschlägen wie weiter. Dann heisst es: "Ja, ich/wir melde/n mich/uns wieder." Aber es bleibt Funkstille. Und hier nun wieso ich diesen Beitrag verfasse: Liebe Klient:innen, Auch von meiner Seite her bleibt Funkstille! Aber bitte glauben Sie nicht, dass mich Ihr Fall nicht mehr interessiert oder ich ihn vergessen habe. Da täuschen Sie sich! Wenn Sie mir mitteilen, dass Sie sich wieder melden, dann nehme ich das Ernst und verlasse mich darauf. Denn ich kann leider nicht wissen, in welchen Momenten es günstig ist, Sie anzurufen oder Ihnen zu schreiben, ohne dass ich Sie störe und Sie eventuell unerwünschte Mithörer:innen oder Mitleser:innen haben. Also warte ich geduldig auf Ihre erneute Kontaktaufnahme. Ich würde mich sehr darüber freuen." Das bedeutet, im Gegensatz zum oben erwähnten Ghosting, wo erneute Kontaktversuche einfach ins Leere laufen, ist es mir eben nicht einmal möglich, den Kontakt von mir aus wieder herzustellen. Ich kann nur hoffen, dass ein paar diesen Beitrag sehen und sich dann bei mir melden um mich über den Stand der Dinge zu informieren. Schliesslich ist es mein oberstes Ziel zu helfen und Menschen nicht im Stich zu lassen. Der Beruf des Privatdetektiven fasziniert. Wenn Anfragen mit "Einblick in den Berufsalltag, resp. Praxis" eintreffen, müssen die Interessierten enttäuscht werden. Denn aus rechtlichen und insbesondere Datenschutz-Gründen, kann keine unausgebildete Privatperson an einen echten Einsatz mitgenommen oder ein solcher Einblick gewährt werden. Doch wer kann interessiert leuchtenden Kinderaugen schon widerstehen... Also habe ich mir die letzten Wochen immer wieder die Zeit genommen um einen möglichst spannenden aber harmlosen Detektiv-Fall zu entwickeln, welches die Kinder - als meine neuen Assistentinnen - zusammen mit mir lösen dürfen. Am Samstag war es also soweit. Zu Hause bei meinen neuen Assistentinnen: Sie hören live mit, wie mich eine Klientin anruft - meine Mutter *schmunzel* - um den Diebstahl eines orangen Rucksackes, der wie eine Katze aussieht, zu melden (ja, genau - das komische Ding vom letzten Beitrag). Klar: Diebstahl ist Sache der Polizei! Doch nur eine klassische Observation schien mir für Kinder etwas ungeeignet (langes Warten - kurze Action). Also habe ich dieses Diebstahl-Szenario ausgewählt, insbesondere der Einsatz nur 2 Stunden dauern und so wenig "Schauspieler:innen" wie nur möglich brauchen sollte. Naja. Hier nun ein paar Eindrücke zum Einsatz: Es gibt unterschiedliche Einsatzgebiete und dementsprechend spezialisierte Detektive.
Als Observationsspezialistin bin ich häufig als solche unterwegs. Das heisst, ich beobachte - meist verdeckt - eine Situation und dokumentiere diese im rechtlich korrekten Rahmen. Somit haben meine Assistentinnen und ich:
Aber wahrscheinlich im Herbst; am Samstag war doch eher Bade- als Detektivwetter. :-) Was hat den dieses orange Ding mit einem Detektivauftrag zu tun?
Mehr lesen Sie am 20. Juni 2022 nach Auftragsbeendigung. :-) Der «Schweizerischer Privatdetektiv-Verband ehemaliger Polizei-und Kriminalbeamter SPPK» hat sich am 27. Mai 2022 zur Generalversammlung getroffen. Ein schönes Treffen mit gutem Austausch und interessanten Themen. Zusätzlich an einem sehr spannenden Ort: Hotel Meilenstein in Langenthal. Ein Besuch - auch ohne Sitzung - jederzeit Wert!
Als spannender Einstieg in dieses Thema empfehle ich folgende Publikation zu lesen:
Der Privatdetektiv - ein Beruf zwischen Traum und Wirklichkeit Dieser Bericht ist auf der Webseite des SPPK unter Publikationen zu finden. Weiter hat der FSPD und www.berufsberatung.ch nützliche Informationen zum Berufsbild und der Ausbildung. So gewinnen Sie, aus meiner persönlichen Sicht, einen guten Überblick über das Einsatz- sowie Tätigkeitsgebiet und wie Sie Privatdetektiv:in werden könnten. Ich möchte nachfolgend noch etwas detaillierter in das Thema eintauchen. Grundsätzlich scheint es 4 Wege zum:r Privatdetektiv:in zu geben:
Sie verstehen sicher, dass Punkt 4 sarkastisch gemeint ist. Bedenken Sie, dass hinter jedem Fall Menschen, Emotionen und Schicksale stehen; und Geld, wie es Emil Baumann in seinem Bericht aufklärt. Wenn Sie Privatdetektiv:in werden wollen, gehen Sie es richtig an. Also nicht Punkt 4. Da ich letztens öfters mit dieser Frage angeschrieben wurde, habe ich mich zu diesem Beitrag überwunden. Aber eine konkrete Empfehlung mit "das ist der richtige Weg" kann ich nicht abgeben. Die Polizeischule habe ich nicht gemacht. Die ZAD habe ich nicht besucht. Beides kann ich also nicht beurteilen, obwohl ich überzeugt bin, dass dies zwei sehr gute Wege sind. Doch ich habe gehört, dass Absolvent:innen oft überrascht, wenn nicht sogar enttäuscht darüber sind, wie schwierig es dann ist, Fuss zu fassen. Der Kosten-Nutzen-Faktor sei nicht gerechtfertigt. Es wird viel Zeit und Geld investiert um schliesslich festzustellen, dass der Markt trocken und die Nachfrage gering ist. Ich empfinde mich als abgeklärter und realistisch denkender Mensch. Ich dachte nie: "Jetzt will ich Privatdetektivin werden und damit viel Geld verdienen." Der Beruf hat mich stark interessiert, weil ich finde, jede Person hat Anrecht auf die Wahrheit. Egal ob man jetzt ein:e Lügner:in entlarvt oder dem:der Auftraggeber:in mitteilen kann, dass die Vermutungen falsch sind. Gewissheit in manchen Situationen zu haben, erleichtert das Leben. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, ob der Beruf zu mir passt und ob ich darin überhaupt gut sein würde, respektive Klienten denn auch wirklich helfen könnte. Da ich also zuerst "mich" prüfen wollte, habe ich mich aus Kosten- und Zeitgründen (2x Berlin) gegen die ZAD entschieden. So bin ich auf die www.sao-schweiz.ch gestossen. Einerseits fand ich den Preis des Typus-A ok (ja, es ist nicht günstig, aber im Vergleich zu anderen - eben - ok) und andererseits erfuhr ich in einem persönlichen Gespräch mit Erich Wunderli, dass er beim praktischen Teil externe Referenten (ehemalige Polizist:innen) engagiert. Das hat mich überzeugt und den Lehrgang im 2019 gemacht. Dabei sind mir jetzt zwei Punkte wichtig:
So hoffe ich nun, am Ende diesen Beitrages, Ihnen ein bisschen Licht ins Dunkel betreffend "Wie werde ich Detektiv:in" gebracht zu haben. Zögern Sie nicht, sich mit mir zu vernetzen, sobald Sie einen entsprechenden Lehrgang und/oder Kurs besucht haben. Ich freue mich auf neue Berufskolleg:innen. Und falls Verbands- oder Berufskolleg:innen Ergänzungen / Korrekturen zu diesem Beitrag haben, meldet euch ungeniert bei mir! Ich bin froh um jede Anregung und Tipp. Unsere Gesellschaft lebt erfolgsorientiert. Zum Glück bedeutet Erfolg für jede Person etwas anderes. Für Manche ist ein Tag schon erfolgreich, wenn keine nervige Kundschaft aufgetaucht ist. Für Andere muss Erfolg an konkreten Zahlen gemessen und stetig verbessert werden. Was bedeutet "Erfolg" oder eben auch "Misserfolg" in einer Detektei?
Wie kommt es zum Misserfolg und wie ist die Klientschaft davor geschützt? Leider kann es aus verschiedensten Gründen immer wieder dazu kommen, dass die Detektei den Auftrag nicht erfolgreich abschliessen kann, und leider ist die Klientschaft davor nicht geschützt, denn die Detektei ist den Erfolg nicht geschuldet. Klassisches Beispiel: (Um Typisierung zu vermeiden und geschlechtsneutral zu schreiben, wird nachfolgend von "Mensch A" für Auftragsperson und "Mensch Z" für Zielperson gesprochen) Mensch A erteilt der Detektei den Auftrag Mensch Z zu observieren, weil Mensch A glaubt, dass Mensch Z betrügt (Seitensprung). Der erste Stolperstein kann sein, dass Mensch A nur wenig Budget zur Verfügung hat. Somit sind die Observationszeiten massiv eingeschränkt und limitiert. Weitere Hürde kann sein, dass Mensch Z zu einem Wohnblock fährt und dort jemanden besucht. Zwar kann es die Detektei eventuell schaffen, heraus zu finden, wen Mensch Z besucht, aber es wird nicht möglich sein, abzuklären, ob es sich um einen Seitensprung handelt. Dazu müsste Mensch Z mit der Person den Wohnblock verlassen, sich in der Öffentlichkeit und dort mit eindeutigen Gesten zeigen, dass es sich um eine Liebesbeziehung handelt. Cyber Beispiel: Mensch A erteilt der Detektei den Auftrag im Internet ein Video zu suchen. Mensch A habe Affäre mit jemanden gehabt und herausgefunden, dass diese Person ein Sexvideo gepostet habe. Mensch A habe das Video aber nie gesehen. Es ist unklar, ob es sich um echtes Video oder um Deep-Fake-Technologie handelt. Vorab wichtig: Dies ist ein Fall für die Polizei! Erstatten Sie umgehende Anzeige! Erstens ist dies eine massive Verletzung der Privatsphäre und der Persönlichkeitsrechte! Zweitens hat die Polizei mehr rechtliche Möglichkeiten diesen Fall zu untersuchen. Erst wenn die Polizei, respektive die Staatsanwaltschaft mehr Beweise benötigt, kann es sinnvoll sein eine Detektei einzuschalten. Die Detektei hat Spezialisten, die sich hervorragend um diese Recherche kümmern, doch in der heutigen Zeit ist es möglich, Videos privat zu teilen (One-Drive, Whatsapp, Instant-Messenger, Dropbox, etc.). Die Spezialisten können auf bekannten Seiten suchen, sowohl im Clear Web und Deep Web wie auch allenfalls im Darknet. Doch der Zugriff auf Privates ist höchst riskant und fast unmöglich. Fazit: Wird das Video im Internet nicht gefunden, muss das nicht bedeuten, dass es nicht doch noch irgendwo privat existiert. Sorgen Consulting unternimmt alle Anstrengungen um jeden Auftrag erfolgreich abzuschliessen. Nachfolgend eine aktuelle Statistik: Ein Auftrag kommt zu 2/3 der Fälle nicht Zustande, weil die Klientschaft das nötige Geld nicht hat. Der Rest, weil sich die Sache entweder in der Zwischenzeit geklärt hat oder die Klientschaft zuerst nochmals mit einem Gespräch versuchen möchte die Angelegenheit zu regeln. Werden die Nicht-Zustande-gekommenen-Aufträge ausgeklammert: Die Detektei ist also mit grosser Mehrheit der Fälle erfolgreich und verbessert sich stetig. Obwohl die Verbesserung meistens auch vom Glück abhängig ist. Nur wenn sich die Zielperson so bewegt und verhält, dass eine rechtlich korrekte Observation durchgeführt werden kann, ist auch die Auftragserfüllung erfolgreich.
Ab heute, 28.02.2022 bin ich wieder für Sie erreichbar.
Ich freue mich Ihnen helfen zu dürfen und auf Ihre Kontaktaufnahme. Das Detektivbüro gönnt sich eine Auszeit und ist zurzeit nicht erreichbar. Es können aktuell sowie den ganzen Januar und Februar 2022 keine Aufträge angenommen werden.
Sie können aber gerne ein E-Mail schicken an info@unter-der-lupe.ch und im März 2022 werde ich Sie kontaktieren. Bis dahin wünsche ich Ihnen frohe Festtage und einen guten Rutsch! Bleiben Sie gesund! |
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